Montag, 12. Dezember 2011

Schwerwiegende Krankheit


Gestern war Sonntag. Und Sonntag gehört zum Wochenende. Und Wochenende gehört zu meinen Lieblingszeiten. Denn meistens sind dann beide meiner Mitbewohner zu Hause und so bekomme ich kann ich ihnen doppelt so viel all meine Aufmerksamkeit widmen. Das ist dann gerade so ausreichend, um über den Rest der Woche zu kommen.

Herrchen braucht aber auch mal Zeit für sich. Deshalb verlasse ich auch ungefragt den „Spiel- und Einsaubereich im Erdgeschoss“ das Wohnzimmer, damit er seinem Lieblingshobby „Bodenwischen“ am Wochenende in aller Ruhe nachgehen kann. Er muss eine ziemlich stressige Woche gehabt haben, denn dieses Wochenende hat er das sogar schon dreimal gemacht, das Wischen. Aber wenn ihn das beruhigt, wer bin ich, ihn daran zu hindern. Aber zurück zu meinem Erlebnis. Ich ging also, da er die Tür zugemacht hat, in den „Spiel und Einsaubereich im Obergeschoss“  das Schlafzimmer um meine vielfältigen Aufgaben von oben zu erledigen.
Er ist ja nicht der Schnellste, so dauert das Wischen immer ziemlich lange. Also legte ich mich schließlich vor die Tür und wartete meinen Unmut durch lautes Atmen und tiefes Seufzen kundtuend wie immer geduldig, bis man mich wieder zu meinem Rudel lässt. Als die Tür nach einer gefühlten Ewigkeit aufging und ich fröhlich auf meine Zweibeiner zulaufen wollte, tat es weh! Am Bein, genauer am rechten Hinterbein. Es tat so weh, dass ich gar nicht mehr auftreten wollte und auf drei Beinen durch die Gegend hüpfte. Ich hatte mich, während ich draußen vor der Tür im kalten einsamen Eingangsbereich stundenlang ausharren musste, anscheinend schwerst verletzt. Das Erlebnis muss so traumatisch gewesen sein, dass ich mich leider nicht erinnern kann, wie und wo das passiert ist. Aber es ist ja auch kein Wunder in diesem kalten, einsamen und seeehr langen Eingangsbereich mit Treppenaufgang, dass sich da mal einer verletzt. Und da es mit der verbalen Verständigung mit meinen Mitbewohnern trotz intensivsten Bemühen leider nicht so recht klappt, konnte ich ihnen  das auch nicht so recht begreiflich machen. Sofort wurde ich abgetastet, gestreckt und mein Verhalten analysiert. Ich zeigte unauffälligstes Schmerzverhalten beim Druck auf den Fußballen. Nach einer Stunde ausgiebigster Beratung Sofort riefen meine unsensiblen mitfühlenden Mitbewohner dann doch bei meiner Lieblingstierärztin an. Nachdem sie mich am Telefon richtig doll bedauert hat sich die Symptome genau angehört hat, empfahl sie erstmal ein Schmerzmittel, Schonung und weitere Beobachtung. Nach zwei Stunden war es immer noch nicht merklich besser. Ich konnte nur auf drei Beinen stehen und kaum laufen, aber als Mann hätte ich es schon durchgehalten. Da es aber auch meinem Frauchen zunehmend schlechter ging, sie leidet aufgrund irgendwelcher psychosomatischer Beschwerden ihres großen Einfühlungsvermögens immer mit mir, sah sich Herrchen gezwungen, noch mal in der Tierarztpraxis anzurufen ich mich dann gezwungen, ihr zuliebe doch noch am Sonntag zu meiner Lieblingstierarztpraxis zu gehen. Ich war ja auch schon drei Wochen nicht mehr dort, nicht dass die noch Insolvenz anmelden müssen, wo sollte ich denn sonst meine Wochenenden verbringen. Also fuhren wir hin. Als wir dann aber vor der Tierarztpraxis ankamen, konnte ich als harter, erwachsener und vorbildlicher Briard doch nicht einen auf Mensch Weichei machen, was soll denn meine Lieblingstierärztin von mir denken. Also war auf wundersame Art und Weise meine Behinderung verschwunden riss ich mich zusammen und lief ganz normal. Da aber auch meine Lieblingstierärztin anscheinend schon Entzugserscheinungen hatte weiß, dass wenn ich schon mal komme, es etwas Schwerwiegendes sein muss, war sie trotzdem ziemlich besorgt um mich. Ich wurde aufs gründlichste untersucht und gymnastischen Trainingseinheiten unterzogen.  Sie hat auch gleich bemerkt, dass ich mich als einziger richtig verhalten habe, denn sie sagte sinngemäß, dass bei so einer schweren Verletzung ich das einzig richtige gemacht habe, nämlich schonen. Sie sagte auch, es sei ja kein Wunder, dass ich mich bei meinen schusseligen Verhalten ob meiner vielfältigen Verpflichtungen so oft verletze, lobte auch noch meinen muskulösen Körperbau, und mein tapferes Verhalten. Aber als Profi, der sie nun mal ist, hat sie aber auch nichts feststellen können, wahrscheinlich weil ich ja schon Schmerzmittel intus hatte dann natürlich meine Verletzung erkannt.  Auf der Rechnung steht als Befund „Lahmheitsantäuschung“, hoffentlich ist das nichts Langwieriges!
P.S.: Ach ja, Frauchen geht es auch wieder gut, zum Glück bin ICH gleich zum Arzt gegangen.

7 Kommentare:

  1. Hallo Phoebi,

    ich bin der Angus und habe deinen Blog gerade gefunden.
    Sehr schön kannst du schreiben.

    Das mit der Lahmheit kenn ich, nur leider wars bei mir keine Vortäuschung. Aber ich sage dir: meide kalte Treppenflure !!! Du siehst ja was dabei raus kommt ;-))). Man bezeichnet dich als "Schwindler".

    Hauptsache, es geht euch beiden wieder gut.

    Es grüßt dichganz herzlich
    Angus

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  2. Danke lieber Angus, ich hoffe, Dir gehts auch wieder gut. Das mit den Treppenfluren werde ich mir merken!!!
    Schlabberbussi, Phoebi

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  3. Hallo Phoebi, ich hab Dich jetzt auch eben erst entdeckt und ich bin froh, dass es Dir und Deinem Frauchen wieder besser geht. Außerdem hoffe ich natürlich auch, dass Deine Lahmheit eine einmalige Angelegenheit war.
    Ich wünsch Dir eine angenehme Woche und wenn Du mal mit einem vernünftigen Kater spielen möchtest, dann komm zu mir. LG. PIT

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  4. Ja, die Lahmheit ist wie weggeblasen und ich konnte heute schon wieder ordentlich Gas geben. auf die Sache mit dem Spielen komme ich gerne zurück ;-)
    Schlabberbussi, Phoebi

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  5. Mann, ist das unfair! Hast wahrscheinlich einen Krampf gekriegt vom vielen Warten und die denken du wärst ein Simulant. Ich glaube du brauchst eine bessere Aufsichts-Position, auf der Couch zum Beispiel :)

    Bussi,
    Dixie

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  6. Das mit der Couch ist eine hervorragende Idee, mal sehn, wie das so ankommt bei den Nichtfellträgern :D
    Schlabberbussi, Phoebi

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  7. manno, na das hört sich na einem super-gau-sonntag an! dein frauchen und ihr geldbörsel tut mir mächtig leid. aber das hat sie davon, wenn sie immer gleich zum arzt rennen muss. die sollte sich wohl eher ein beispiel an herrchen nehmen. bei uns geht herrchen nämlich nur in den seltensten fällen zum arzt. ;)

    dackelbussi

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