Gestern war Sonntag. Und Sonntag gehört zum Wochenende. Und
Wochenende gehört zu meinen Lieblingszeiten. Denn meistens sind dann beide
meiner Mitbewohner zu Hause und so bekomme ich kann ich ihnen doppelt
so viel all meine Aufmerksamkeit widmen. Das ist dann gerade so ausreichend,
um über den Rest der Woche zu kommen.
Herrchen braucht aber auch mal Zeit für sich. Deshalb
verlasse ich auch ungefragt den „Spiel- und Einsaubereich im Erdgeschoss“
das Wohnzimmer, damit er seinem Lieblingshobby „Bodenwischen“ am Wochenende in
aller Ruhe nachgehen kann. Er muss eine ziemlich stressige Woche gehabt haben,
denn dieses Wochenende hat er das sogar schon dreimal gemacht, das Wischen. Aber
wenn ihn das beruhigt, wer bin ich, ihn daran zu hindern. Aber zurück zu meinem
Erlebnis. Ich ging also, da er die Tür zugemacht hat, in den „Spiel und
Einsaubereich im Obergeschoss“ das
Schlafzimmer um meine vielfältigen Aufgaben von oben zu erledigen.
Er ist ja nicht der Schnellste, so dauert das Wischen immer ziemlich lange. Also legte ich mich schließlich vor die Tür und wartetemeinen Unmut durch lautes Atmen
und tiefes Seufzen kundtuend wie immer geduldig, bis man mich wieder zu
meinem Rudel lässt. Als die Tür nach einer gefühlten Ewigkeit aufging und ich
fröhlich auf meine Zweibeiner zulaufen wollte, tat es weh! Am Bein, genauer am
rechten Hinterbein. Es tat so weh, dass ich gar nicht mehr auftreten wollte und
auf drei Beinen durch die Gegend hüpfte. Ich hatte mich, während ich draußen vor
der Tür im kalten einsamen Eingangsbereich stundenlang ausharren musste, anscheinend
schwerst verletzt. Das Erlebnis muss so traumatisch gewesen sein, dass ich mich
leider nicht erinnern kann, wie und wo das passiert ist. Aber es ist ja auch
kein Wunder in diesem kalten, einsamen und seeehr langen Eingangsbereich mit
Treppenaufgang, dass sich da mal einer verletzt. Und da es mit der verbalen
Verständigung mit meinen Mitbewohnern trotz intensivsten Bemühen leider nicht
so recht klappt, konnte ich ihnen das auch nicht so recht begreiflich machen. Sofort wurde ich abgetastet, gestreckt und mein
Verhalten analysiert. Ich zeigte unauffälligstes Schmerzverhalten beim
Druck auf den Fußballen. Nach einer Stunde ausgiebigster Beratung Sofort
riefen meine unsensiblen mitfühlenden Mitbewohner dann doch bei meiner
Lieblingstierärztin an. Nachdem sie mich am Telefon richtig doll bedauert hat
sich die Symptome genau angehört hat, empfahl sie erstmal ein Schmerzmittel,
Schonung und weitere Beobachtung. Nach zwei Stunden war es immer noch nicht
merklich besser. Ich konnte nur auf drei Beinen stehen und kaum laufen, aber als
Mann hätte ich es schon durchgehalten. Da es aber auch meinem Frauchen
zunehmend schlechter ging, sie leidet aufgrund irgendwelcher
psychosomatischer Beschwerden ihres großen Einfühlungsvermögens immer mit
mir, sah sich Herrchen gezwungen, noch mal in der Tierarztpraxis anzurufen
ich mich dann gezwungen, ihr zuliebe doch noch am Sonntag zu meiner Lieblingstierarztpraxis
zu gehen. Ich war ja auch schon drei Wochen nicht mehr dort, nicht dass die
noch Insolvenz anmelden müssen, wo sollte ich denn sonst meine Wochenenden
verbringen. Also fuhren wir hin. Als wir dann aber vor der Tierarztpraxis
ankamen, konnte ich als harter, erwachsener und vorbildlicher Briard doch nicht
einen auf Mensch Weichei machen, was soll denn meine Lieblingstierärztin
von mir denken. Also war auf wundersame Art und Weise meine Behinderung
verschwunden riss ich mich zusammen und lief ganz normal. Da aber auch meine
Lieblingstierärztin anscheinend schon Entzugserscheinungen hatte weiß,
dass wenn ich schon mal komme, es etwas Schwerwiegendes sein muss, war sie
trotzdem ziemlich besorgt um mich. Ich wurde aufs gründlichste untersucht und
gymnastischen Trainingseinheiten unterzogen. Sie hat auch gleich bemerkt, dass ich mich als
einziger richtig verhalten habe, denn sie sagte sinngemäß, dass bei so einer schweren
Verletzung ich das einzig richtige gemacht habe, nämlich schonen. Sie sagte
auch, es sei ja kein Wunder, dass ich mich bei meinen schusseligen Verhalten
ob meiner vielfältigen Verpflichtungen so oft verletze, lobte auch noch meinen
muskulösen Körperbau, und mein tapferes Verhalten. Aber als Profi, der sie nun
mal ist, hat sie aber auch nichts feststellen können, wahrscheinlich weil
ich ja schon Schmerzmittel intus hatte dann natürlich meine Verletzung
erkannt. Auf der Rechnung steht als
Befund „Lahmheitsantäuschung“, hoffentlich ist das nichts Langwieriges!
P.S.: Ach ja, Frauchen geht es auch wieder gut, zum Glück
bin ICH gleich zum Arzt gegangen. Er ist ja nicht der Schnellste, so dauert das Wischen immer ziemlich lange. Also legte ich mich schließlich vor die Tür und wartete
Hallo Phoebi,
AntwortenLöschenich bin der Angus und habe deinen Blog gerade gefunden.
Sehr schön kannst du schreiben.
Das mit der Lahmheit kenn ich, nur leider wars bei mir keine Vortäuschung. Aber ich sage dir: meide kalte Treppenflure !!! Du siehst ja was dabei raus kommt ;-))). Man bezeichnet dich als "Schwindler".
Hauptsache, es geht euch beiden wieder gut.
Es grüßt dichganz herzlich
Angus
Danke lieber Angus, ich hoffe, Dir gehts auch wieder gut. Das mit den Treppenfluren werde ich mir merken!!!
AntwortenLöschenSchlabberbussi, Phoebi
Hallo Phoebi, ich hab Dich jetzt auch eben erst entdeckt und ich bin froh, dass es Dir und Deinem Frauchen wieder besser geht. Außerdem hoffe ich natürlich auch, dass Deine Lahmheit eine einmalige Angelegenheit war.
AntwortenLöschenIch wünsch Dir eine angenehme Woche und wenn Du mal mit einem vernünftigen Kater spielen möchtest, dann komm zu mir. LG. PIT
Ja, die Lahmheit ist wie weggeblasen und ich konnte heute schon wieder ordentlich Gas geben. auf die Sache mit dem Spielen komme ich gerne zurück ;-)
AntwortenLöschenSchlabberbussi, Phoebi
Mann, ist das unfair! Hast wahrscheinlich einen Krampf gekriegt vom vielen Warten und die denken du wärst ein Simulant. Ich glaube du brauchst eine bessere Aufsichts-Position, auf der Couch zum Beispiel :)
AntwortenLöschenBussi,
Dixie
Das mit der Couch ist eine hervorragende Idee, mal sehn, wie das so ankommt bei den Nichtfellträgern :D
AntwortenLöschenSchlabberbussi, Phoebi
manno, na das hört sich na einem super-gau-sonntag an! dein frauchen und ihr geldbörsel tut mir mächtig leid. aber das hat sie davon, wenn sie immer gleich zum arzt rennen muss. die sollte sich wohl eher ein beispiel an herrchen nehmen. bei uns geht herrchen nämlich nur in den seltensten fällen zum arzt. ;)
AntwortenLöschendackelbussi