Mein Frauchen wird langsam vergesslich. In letzter Zeit
nennt sie mich immer wieder mal Romeo. Wer soll denn dieser Romeo sein?
Aber der Reihe nach…
Es begann alles damit, dass ich vor einiger Zeit beim Gassi
gehen eine sehr nette Hundedame getroffen habe.
Es war als hätte der Blitz
eingeschlagen und ab ging die wilde Hetzjagd. Als liebenswerter,
kultivierter und gepflegter Franzose habe ich mich natürlich von meiner besten
Seite gezeigt, mich ihr mit aller gebotenen Vorsicht genähert und ihr ein
bisschen beim Spazierengehen meinen Wald gezeigt.
JETZT HABE ICH EINE FREUNDIN BEWUNDERIN!!!
Ja - Ihr lest richtig, auch wenn es jetzt meinen tausenden
von weiblichen Fans das Herz bricht, ich hoffe Ihr kommt darüber weg und haltet
meinem Blog trotzdem die Treue.
Ich kann wirklich gar nichts dafür. Gut, vielleicht habe ich
ihr als liebenswerter, kultivierter und gepflegter Franzose immer wieder
gelegentlich und unabsichtlich zu verstehen gegeben, dass, wenn ich neben
meinen anderen vielfältigen Verpflichtungen Zeit habe, ich natürlich gerne das
eine oder andere Mal mit ihr ausgehen würde. Ich will ihr doch nicht das
Herz brechen Ich habe also eigentlich gar nichts gemacht.
Vor Sehnsucht verzehrt, geht sie jetzt jeden Morgen an meinem
unserem Haus vorbei.
Aber als liebenswerter, kultivierter und gepflegter Franzose
fühle ich mich natürlich geehrt will ich sie natürlich nicht enttäuschen
und so könnten wir also quasi jeden Tag wenigstens kurz zusammen sein!
„KÖNNTEN“ … wohlgemerkt.
ABER die Spielverderberin das „beste Frauchen von
allen“ schläft immer so lange. Gut, bis jetzt konnte sie sich ja darauf
verlassen, dass ich mitschlafe alle anfallenden Morgenarbeiten für sie
erledige. Aber die Zeiten ändern sich.
Das Ziel meiner Sehnsucht Meine Bewunderin kommt
eigentlich immer zu einer bestimmten Zeit vorbei, darauf könnte man sich doch
einstellen, aber nein, - nicht meine Spaßbremse mein liebenswertes
Frauchen. Ich steh dann schon immer
unten vor der Wohnzimmertür. Manchmal wache ich davon auf, wenn sie unten
am Zaun steht. Sie seufzt dann immer ganz laut, Frauchen nennt das „piensen“,
aber was versteht die schon. Ich melde mich natürlich auch sofort bleibe
ganz cool und tue erst so als hätte ich sie nicht bemerkt. Damit sie nicht zu
enttäuscht ist, gebe ich natürlich dann auch kurz Laut um ihr zu zeigen, dass
ich auch da bin. Man hat ja schließlich einen Ruf zu verlieren, als
liebenswerter, kultivierter und gepflegter Franzose.
Irgendwann muss sie dann mit ihrem Herrchen weitergehen. Wenn
ich dann Stunden später endlich raus darf, ist sie natürlich schon weg.
Ich kann mich dann nur noch an den Zaun stellen
und in die Ferne blickend daran denken,
wie schön es hätte sein können. Ich
geh dann natürlich sofort den Garten kontrollieren und mache mein äh – na das
was Rüden halt am Morgen so machen. Es eilt ja nicht, denn sie kommt sicher
wieder, um wenigstens einmal am Tag einen liebenswerten, kultivierten und
gepflegten Franzosen zu sehen.
Manchmal aber nur manchmal Oft ist Frauchen auch
schon auf, wenn meine Angebetete Bewunderin vorbeigeht, aber sie muss
sich dann „noch für die Arbeit fertig machen“.
DAAAAS DAUERT…
Immerhin macht sie vorher immer die Balkontür vor meinem
unserem Schlafzimmer auf. Wegen dem eigenartigen Geruch, hat sie mal gesagt.
Komisch ich habe hier im Haus von allen Mitbewohnern den besten Geruchssinn und
ich finde es riecht morgens im Schlafzimmer gar nicht so schlimm. Sogar
eigentlich richtig angenehm. Aber das sage ich ihr natürlich nicht, wenn es ihr
Freude macht, soll sie es halt machen. Denn dann kann ich wenigstens auf den
Balkon raus.
Aber zurück zum Thema.
Wenn meine Balkontür auf ist, positioniere ich mich auf den Balkon
und blicke sehnsuchtsvoll an den Zaun über meine Ländereien. GAAANZ
LÄSSIG…
Wenn SIE dann Gassigehtechnisch unten vorbeigeht, können wir uns sogar sehen. Sie
steht dann am Zaun und blickt mich ganz liebevoll an und ich schmachte
sie von oben an blicke cool auf sie hinunter.
„Wie Romeo und Julia“meinte Frauchen. Typisch Futterspender, jetzt darf
sie schon so lange mit mir zusammenleben und kann sich noch nicht mal meinen
Namen merken, ich heiße doch gar nicht Romeo. Muss an der - für sie - frühen
Morgenstunde liegen. Noch keinen Kaffee gehabt zu haben und sooo früh an der
frischen Luft zu sein kann schon komische Veränderungen im Gehirn bewirken,
habe ich mir wenigstens sagen lassen. Aber ich glaube ich muss mal nachschauen
wer dieser Romeo eigentlich ist. Ich bin ja schließlich ein liebenswerter,
kultivierter und gepflegter Franzose - nicht das bei meiner Bewunderin ein
falscher Eindruck entsteht. Man hat ja einen Ruf zu verlieren. Und meine
Hundedame heißt auch nicht Julia. Aber wie bringe ich das meinem verwirrten
liebenswerten Frauchen nur schonend bei?
Hoffentlich kommt mein Herrchen am Wochenende nach
Hause, der steht nämlich immer früher auf und dann kann ich auch früher raus
und draußen auf meine neue Freundin Bewunderin warten.
ER lässt mich dann auch mit ihr zusammen sein. Ganz
romantisch versteht sich, ich bin ja schließlich ein Gentleman wie sich das
gehört, vor allem wenn das Herrchen meiner Angebeteten dabei ist.
Und nicht so ein Romeo – wer immer das auch ist….