Montag, 31. Oktober 2011

Halloween finde ich blöd

Es gibt seit ein paar Jahren so einen komischen Brauch in Deutschland, bei dem sich die Zweibeiner verkleiden und sich komische Sachen ins Gesicht schmieren. Sie sehen dann richtig gruselig aus. Bei uns waren heute auch verkleidete Menschenwelpen und haben um Süßigkeiten gebettelt. Die dürfen das? Warum? Ich hab aber aufgepasst, daß sie keine von meinen Keksen bekommen!!!! Warum ich Halloween blöd finde? Als ich heute abend mal musste und mit meinem Esel in den Garten ging, bin ich über die Eselsohren gestolpert und hab mir den Kopf an der Mauer angeschlagen. Das hat ziemlich weh getan und die Verletzung war direkt am Auge. Frauchen hat  meine Haare zur Seite, um zu kontrollieren, wie schlimm ich mich verletzt hatte. Hm, da war wohl ziemlich viel Blut im Auge, denn wir fuhren sofort zu unserer Tierärztin. Zum Glück habe ich, weil Herrchen meint, ich sei ziemlich verletzungsanfällig, dafür gesorgt, daß sie wegen mir 24-Stunden-Rufbereitschaft hat!!! Herrchen saß bei mir hinten im Auto und hat meinen Kopf gestützt, obwohl ich das doch selber kann!!! Bei der Tierärztin haben sie mir dann ziemlich viel von meinen Haaren im Gesicht weggeschnitten und mir so Kontrastzeugs ins Auge geträufelt. Dabei kann ich doch sehen!!! Was kann ich denn dafür, daß sich uns im Dunkeln so eine blöde Mauer in den Weg stellt? Im Auge ist zum Glück nur eine kleine Hornhautverletzung, aber aussen rum bin ich ganz schön angedellt. Deshalb haben sie mir gleich noch eine Spritze gegeben und ums Auge so klebriges Zeug gekleistert. Ins Auge hab ich auch noch was bekommen!!!
Ich war ganz toll tapfer, sagt mein Frauchen. Was sie nur hat, ich war die Ruhe selbst, nur sie war völlig zappelig. Am Schluß haben sie mir dann noch so eine Plastikmanschette um den Hals gebunden. Wahrscheinlich haben sie das gemacht, weil heute Halloween ist und sie keine passende Verkleidung hatten. Nur weil Halloween ist, muss ich mich jetzt auch zum Affen machen! Jetzt stosse ich überall an, wo ich vorher noch durchpasste. Blödes Halloween!!!!

Sonntag, 30. Oktober 2011

Die Sache mit den Ohren

Ein Briard hat einen großen Dickschädel Kopf. Dazu gehören natürlich große Ohren. Deshalb hören wir auch so miserabel gut. Diese Ohren sind mit Fell überzogen. Das Fell ist soooo lang, daß es auch wunderbar beim Trinken in unserer Wasserschüssel gewaschen werden kann. Leider wächst das Fell auch in den Ohren, was die Tierärztin und Frauchen nicht so gut finden. Deshalb muss das in regelmässigen Abständen raus. Da fiezeln sie mit Pinzette, Wattepads und Ohrenreiniger an mir rum, ekelhaft. Kann man das nicht einfach so wachsen lassen, wie Mutter Natur es vorgesehen hat. Nein, da muss alles raus und sauber gepflegt sein. Als Ausrede, damit sie an mir rumziepfen können, heisst es dann, dass ich eine Ohrenentzündung bekäme, wenn die Ohren nicht sauber sind. Pah, als ob solche Ohren sich entzünden würden. Ich würde das Fell in den Ohren gerne wuchern lassen, das hält schön warm und wenn es dicht genug ist, hab ICH eine Ausrede, denn ich höre ja nichts mehr :-)

Donnerstag, 27. Oktober 2011

Sie Sache mit der Langeweile III

soooo langweilig
Wenn einem Briard langweilig ist, hört und sieht man das. Wenn wir nicht ausgelastet sind, weil die Faulenzer Herrchen und Frauchen lieber die Couch platt liegen, als mir die nötige Aufmerksamkeit angedeien zu lassen, sind wir ein wenig ungehalten. Das kann ein Briard auf verschiedene Arten zum Ausdruck bringen.
Beispielsweise setzt man sich dann direkt vor das Opfer die auserwählte Person und starrt!!!
Beim Starren ist es wichtig, genau zu fixieren und dann ein herzerweichendes Seufzen von sich zu geben. Die Pfote aufs Knie des  bedauernswerten auserwählten Menschen zu legen, unterstützt das Unterfangen ungemein. Meistens wirkt diese Taktik Wunder, denn der Mensch muss sich bewegen und die Pfote vom Knie schubsen. Hund hat ja noch eine weitere Vorderpfote, dann legen wir selbige eben aufs menschliche Knie. Wenn diese ebenfalls entfernt wird, werden wir massiver und legen das Kinn auf, natürlich mit entsprechend eingeübten Dackelblick. Ein tiefes Seufzen unterstreicht die Vorgehensweise.
Falls der Holzklotz Mensch noch immer nicht wie gewünscht agiert, sollte probehalber zur Tür gelaufen werden. Ein leicht gehetzter Gesichtsausdruck ist auch von Vorteil. Meistens denken sie dann, man muss. Hehe. Falls sie nicht schnell genug von der Couch hochkommen, verstärkt ein leichtes Quieken die Aufstehaktion. Mehrmaliges zur Tür laufen und immer wieder gucken wirkt wahre Wunder. Sobald sie dann die Leine holen, hat man schon gewonnen. Es springt mindestens eine große Gassirunde raus!!! Verwundert realisieren sie dann, dass man gar nicht so dringend musste, aber dann sind wir schon unterwegs ;-)

Verrückt? 2

Mittwoch, 26. Oktober 2011

Die Sache mit der Langeweile II

Ich liege nicht einfach so rum - ich arbeite
Wenn einem Briard langweilig ist, findet er das furchtbar. Ein Briard kann nicht einfach so rumliegen und nichts tun. Wenn es so aussieht, als ob wir nur rumliegen und nichts tun, tun wir in Wirklichkeit eine ganze Menge.
Wenn wir rumliegen und es so aussieht, als ob wir nichts tun, hüten wir zum Beispiel Haus und Hof, inklusive Schildkröten und Familienmitglieder, Nachbarn und Freunde, und dem Gelände außen rum, soweit das Briardauge reicht.
Wenn wir rumliegen und es so aussieht, als ob wir nichts tun, verdauen wir zum Beispiel das hartverdiente Frühstück, denn wir haben ja die ganze Nacht Haus und Hof, inklusive Schildkröten und Familienmitglieder, Nachbarn und Freunde, und dem Gelände außen rum, soweit das Briardauge reicht, gehütet.
Wenn wir rumliegen und nichts tun, ruhen wir uns zum Beispiel von dem ganzen Streß aus, der durch das Hüten von Haus und Hof, inklusive Schildkröten und Familienmitglieder, Nachbarn und Freunde, und dem Gelände außen rum, soweit das Briardauge reicht, verursacht wird.
Wenn wir rumliegen und es so aussieht, als ob wir nichts tun, tragen wir zum Beispiel die Verantwortung, daß Haus und Hof, inklusive Schildkröten und Familienmitglieder, Nachbarn und Freunde, und dem Gelände außen rum, soweit das Briardauge reicht, noch da sind, wenn die geschätzten Dosenfutterverdiener wieder zu Haus und Hof, inklusive Schildkröten und Familienmitglieder, Nachbarn und Freunde, und dem Gelände außen rum, soweit das Briardauge reicht, nach Hause kommen wollen.
Wenn wir rumliegen und es so aussieht, als ob wir nichts tun, trifft es uns zum Beispiel hart, wenn die geschätzten Dosenfutterverdiener, beim Nachhausekommen in Haus und Hof, inklusive Schildkröten und Familienmitglieder, Nachbarn und Freunde, und dem Gelände außen rum, soweit das Briardauge reicht, welche von uns mühsam bewacht und gehütet wurden, Äusserungen wie "na Dicker, fertig mit dem Schläfchen?" und "alte Schlafmütze, heb den faulen Kadaver, wir gehen Gassi" und "ganzen Tag gepennt, was?" zu hören kriegen!
Das ist unsensibel und nicht der Wahrheit entsprechend!!!!!!
Eigentlich hätten die Zweibeiner sehen müssen, wie hart wir arbeiten, wenn es so aussieht, als ob wir nur rumliegen und nichts tun.... schließlich sind Haus und Hof, inklusive Schildkröten und Familienmitglieder, Nachbarn und Freunde, und dem Gelände außen rum, soweit das Briardauge reicht, noch da!!!!!

Umbauarbeiten

Frauchen ist ziemlich sauer, weil  im Blog ständig irgendwelche Einstellungen nicht oder falsch übernommen werden. Verstehe ich gar nicht, denn wenn ich meinen Esi irgendwo einstelle, bleibt er genau da, wo ich ihn hinlege... außer wenn Frauchen  ihn unbedingt waschen muss. Da der Blog ja relativ frisch ist, muss er nicht gewaschen werden und sollte eigentlich so bleiben, wie er gehört. Vielleicht sollte Frauchen es auch mit einem Esi probieren????

Montag, 24. Oktober 2011

Die Sache mit den Übernachtungsgästen

Am Wochenende war mir ausnahmsweise mal eine Abwechslung von meinem stressigen Job als Super-Haus-und-Hof-Wachhund vergönnt. Herrchen und Frauchen hatten Besuch eingeladen, damit mir nicht so langweilig ist!!!!!! Ich fand das klasse, denn mein Besuch brachte viele Geschenke mit und alle für mich:
Ich bekam ein Paket, welches ich selber und sofortigst auspacken musste, um ihnen meine besondere Eignung als Pakethaltbarkeitstester vorzuführen. Sie waren entsprechend beeindruckt! Ich zeigte ihnen dann, wie schlecht das Paket verpackt war. Ich habe auch nur 20 Sekunden zum Schreddern der Kartonagen, in handliche Stücke von 1,5 x 1,5 cm gebraucht.
Die Größe des Schreddergutes ist eklatant wichtig und entscheidend, damit meine Zweibeiner auch genügend Beschäftigung haben, wenn sie die Schnipsel aufsammeln. Ich will ja nicht, daß sie verweichlichen!!!!
In dem Paket war ein riesiger, superleckerer Mega-Kauknochen mit Hähncheneinlagen. Hab ich erwähnt, daß ich den Besuch klasse fand? Da können meine beiden Mitbewohner noch was lernen. SOOO gewinnt man das Herz eines Briards!!!! Nicht immer nur die gleichen, öden, langweiligen, einheitlichen, schon mehrfach gehabt habenden Rinderhautknochen vorsetzen!!! Wofür gibt es denn sonst verschiedene Modelle im Angebot? Hä?
Ein Paket "Dentastix, mit Minzgeschmack, für große Hunde" war auch dabei. Hab ich erwähnt, daß ich den Besuch klasse fand? Damit verbesserte ich abends meinen Atem. Frauchen meinte, sie hätte das Gefühl, sie sitze neben einer riesigen Pfefferminzpflanze, so gut roch ich. Leider rationierte sie das Vergnügen auf einen einzigen, armseligen Stick pro Abend. Sie hat wohl Angst, daß ich besser rieche als sie!!!!
Das dritte Geschenk war eine Flasche Wein, die überließ ich großzügig meinen Zweibeinern, sie sollten ja auch was davon haben! Sie haben ihr Geschenk auch gleich aufgepackt :-) und mit meinen Besuchern leer gemacht. Hoffentlich kommen sie bald mal wieder und bringen einen etwas größeren Karton mit Geschenken mit, denn man wächst ja mit seinen Aufgaben :-)

Die Sache mit der Langeweile I



Hier ist mir gerade nicht langweilig
 
Wenn einem Briard langweilig ist, hat die ganze Familie was davon. Langeweile ist etwas, was wir Briards gar nicht mögen. Um dem abzuhelfen, entwickelten wir spezielle Techniken, die wir im Laufe der Zeit perfektionierten. Zum Beispiel können wir auf 234 verschiedene Arten gähnen!!!!! Das kann ein kleiner, leiser Gähner sein, aber auch ein Röhren, um das uns jeder brünftige Hirsch beneiden würde. Um unser Ziel, beschäftigt zu werden zu erreichen, hilft meistens folgende Strategie:
Wir fangen natürlich mit Stufe 1, dem kleinen, kurzen, wohlerzogenen Gähnen an. Wichtig ist, es innerhalb von 30  Sekunden möglichst oft anzuwenden. Dabei kann man die Lautstärke schon leicht anheben.  Wenn es noch keinen gewünschten Effekt erzielt, empfehle ich Stufe 2 zu überspringen und mit Stufe 3, dem Gähnen und sich ausgiebig strecken, weiterzumachen. Natürlich die Wiederholungen nicht vergessen. Wenn die Familie seeehr beschäftigt ist und sich in Ignoranz übt, springe ich auf Stufe 5 (gelangweilter Briard mit Megafon)  und warte eventuelle Reaktionen ab!!!Meistens schaut dann schon der eine oder andere recht besorgt. Falls sich noch immer keiner bewegt und mich bespaßt, muss Stufe 7 ran (Rothirsch in der Brunft) und ich gröhle ausgiebigst und mit briardmässiger Hingabe. Spätestens dann kann ich mir sicher sein, die Aufmerksamkeit meiner geschätzten Mitbewohner errungen zu haben. Eventuelle Trommelfellplatzer buche ich unter Kollateralschäden, denn: wer nicht reagiert zur rechten Zeit..... ;-)

Montag, 17. Oktober 2011

Die Sache mit den fehlenden Kommentaren

Da ich euch ja gaaaaaanz viel aus meinem spannenden Briard-Leben erzähle, würde es mich schon interessieren, was ihr von meinen Abenteuern haltet! Dafür gibt es unter den Texten die Möglichkeit einen kleinen Kommentar abzugeben. Und wenn ihr besonders fleissig sein wollt: unter jedem Kommentar kann man eine +1 vergeben ;-) Also, haut rein in die Tasten. Bis bald, euer Phoebi  ♥

Die Sache mit dem Esel


Esi beim Schlafen

Esi am Gardasee

Ist es nicht schön?
 
Esi im Garten
Jeder hat so sein persönliches Lieblingsspielzeug. Das von Herrchen ist der Wischmop, das von Frauchen der Staubsauger und meines ist das Esi. Das Esi ist ein wunderschöner, kuschelweicher Plüschesel mit einem riesigen Kopf und langen Ohren, die wunderbar knistern, wenn man dran rumknabbert. Kneift man in eins der Esibeinchen oder in die Nase, dann quietscht es herrlich und schnäbelt man genüsslich am Esi-Bauchi rum, brummt es. Ich finde das wunderbar!!!!!
Das Esi muß abends mit auf meine Schlafdecke oder ins Körbchen, in den Urlaub nach Italien, unter meinen Esszimmertisch, wenn Besuch da ist, und gelegentlich mit zu Spaziergängen, falls ich nicht irgendwelche Labradormädels beeindrucken muss. Leider lässt die Mindesthaltbarkeit dieser Plüschtiere sehr zu wünschen übrig. Frauchen nennt mich "Schredder", dabei kann ich doch nichts dafür, wenn die Verarbeitung so schlecht ist. Ich habe mich auch schon als Plüschtierhaltbarkeitstester beworben, aber die Bezahlung war miserabel. Meine Dosenöffner haben Esis in allen Stadien des Verfalls gebunkert. Wenn IHRER Meinung nach das momentan am meisten Liebgehabte etwas streng riecht also genau das richtige Odeur entwickelt hat, kommt es in die Waschmaschine und anschließend zum Plüschtierdoktor (Herrchen). Dort wird es stümperhaft nach allen Regeln der Kunst wieder genäht. Zwischenzeitlich bekomme ich dann eine weitere Version von Esi, denn ich soll ja nicht vereinsamen. Sie haben auch schon probiert, mich zu entwöhnen, indem sie mir verschiedene, andere langweilige Plüschis mitgebracht haben. Hat nicht geklappt, denn das Esi ist eben Esi!!!!
Nun haben wir ein aktuelles Problem: unsere Bezugsquelle der Esis hat sich anscheinend, nach unserer letzten Esi-Großbestellung, auf die Bahamas abgesetzt. Die Internetseite gibt es nicht mehr und ans Telefon geht kein Schwein keiner.  Mit Panik im Blick suchen Herrchen und Frauchen im Internet nach einem Ersatzlieferanten!!!! Wie soll ich denn sonst einschlafen können? Und vor allem: wenn ICH nicht einschlafen kann, können es die Dosenöffner auch nicht. Dafür sorg ich ;-)!!!!

Die Sache mit den Klickereien

Stressjob ;-)
Seit ein paar Tagen dreht Frauchen völlig durch!!!! Ich weiß nicht, was mit ihr los ist. Sie hat sich so ein kleines Gerät zuschicken lassen. Das macht klick. Damit klickt sie dauernd! Wenn ich irgendwas besonders gut mache, dann klickert sie, bevor ich das Leckerli bekomme. Echt nervig. Ich will das Leckerli SOFORT und nicht mit 2-sekündiger-Verspätung. Ist das klar?
Heute morgen habe ich ihr den eingenässten Bart freiwillig zu Trocknung überlassen. Und was macht sie? Anstatt mich abzutrocknen klickert sie in der Gegend rum. Klar habe ich ein Leckerchen bekommen, aber erst NACHDEM  sie an meinem Bart rumgerubbelt hat. Beim Gassigehen ruft sie mich auch dauernd ab und klickert, sobald ich ordnungsgemäß vor ihr sitze. Und dann gibts wieder Leckerlis. Wenn ich dann die Aufforderung "Fuß" bekomme und ich mich schwanzwedelnd um sie rum in Parkposition bewege, klickert sie!!!! Tssss. Was soll das? Einen Vorteil hat die Geschichte ja: Ich greife viel mehr Leckerlis ab, als ohne das klickende Nervdings. Also, hm,  eigentlich ist das Klickerteil gar nicht so nervig....

Sonntag, 16. Oktober 2011

Die Sache mit der Hundeschule

Hmmmmmm.... Bonvivant?

Die Leichtgläubigen … äh…  Irrgläubigen … ääh… Frauchen und Herrchen… äääh, die Verniedlichung durch das „chen“ als Anhang ist natürlich auch nicht passend, um die starke Dominanz meiner beiden Alpha – Tiere auszudrücken,…ääääh… ja genau, also:

Meine Herrin und Gebieterin/ mein Herr und Gebieter reden in letzter Zeit andauernd von einer Hundeschule. Wusste gar nicht, dass es so etwas gibt!

Zunächst habe ich so bei mir gedacht, toll, was soll ich den neben meinen ganzen anderen anstrengenden täglichen Verpflichtungen noch alles machen? Soll ich jetzt auch noch anderen Hunden beibringen, wie man sich als weltoffener, kultivierter und feingeistiger Hund zu benehmen hat? Na ja, andererseits, wer wenn nicht ICH, als DER beste Freund des Menschen wäre dazu in der Lage, seinen, über Jahre hinaus perfektionierten Umgang mit den Zweibeinern Menschen, an Andere weiterzugeben! Habe ich es doch geschafft, in den letzten vier Jahren meine beiden Dosenöffner überaus geschätzten, im Rang weit über mir stehenden Hausmitbewohner so zu erziehen, dass sie all das machen was ich von ihnen will.

Und glaubt mir, das war nicht immer einfach. Ich erinnere mich noch, wie lange es gedauert hat, bis die kapiert haben, dass, wenn sie mich rufen, ich auf das erste Mal nicht reagieren KANN! Als DER verantwortliche Beschützer und Hüter des Rudels habe ich doch eine Aufgabe zu erfüllen, wenn ich mit meinen beiden Mitbewohnern Gassi gehe. Ich, als der beste Freund des Menschen, muss doch erst mal stehen bleiben und mich umsehen, ob hinter mir kein gemeiner, hinterhältiger Radfahrer, Pilzesucher, Wolf oder Bär (Jaha, die gibt es auch bei uns!!!) plötzlich aus dem Wald bricht und dann meine beiden unerfahrenen, aber dennoch - oder gerade deswegen - so liebenswerten Mitbewohner überfällt. Irgendwann haben sie es dann endlich verstanden und jetzt geben sie mir aus lauter Dankbarkeit ob der selbstlosen Erfüllung dieser überaus wichtigen Aufgabe, immer ein Leckerlie, wenn ich mich ihnen wieder anschließe. Als verantwortungsvoller Pädagoge lasse ich sie öfters die Wiederholungsanzahl der An-Rufung variieren, um sie nicht zu langweilen. So bin ich halt.

Da lag ich mit meiner Einschätzung weit daneben!!! Die meinen tatsächlich, Ich der beste Freund des Menschen, bräuchte etwas Feinschliff in Erziehung und Gehorsam. „SIE hätten mir in letzter Zeit zu viel durchgehen lassen, und ICH müsste mal wieder lernen, wo ICH in der Rangreihenfolge des Rudels stehe“. Und außerdem „wäre ICH unausgelastet“, gerade ICH, unausgelastet, ICH, den ganzen Tag nicht da sein und dann unbewiesene Behauptungen in den Raum stellen. Auch seien alle anderen Hunde „vieeeel besser erzogen“ als ich. So ein Blödsinn!!!

Nur weil andere beste Freunde des Menschen auf Befehl Platz machen, sich hinsetzen oder sonstige mehr oder minder unnütze Dinge tun, heißt das doch nicht automatisch, dass die diese besten Freunde des Menschen anerkennen, wer im Haus das Sagen hat. Gerade mein Herrchen männliches Alpha-Tier sollte das wissen! Gut er ist ja nur am Wochenende da, aber auch da trägt unser Frauchen weibliches Alpha-Tier Hosen!!!!! Darüber sollte der mal nachdenken!

Aber so sind halt Menschen, sich erst einen französischen Freigeist und Bonvivant anschaffen und dann einen angepassten, versimpelten aber „typisch-deutsche-Tugenden-habenden“ Hund wollen!

Mal schauen, wie ich aus der Nummer wieder rauskomme.


Samstag, 15. Oktober 2011

Die Sache mit dem Sand


Ein Mann muss tun, was ein Mann tun muss
Ich mag Sand. Sand ist was Feines. Es gibt ihn in Bergform, als Krümel, auf Wegen, in Gruben, in Kästen und vor allem am Strand!!! Am Strand mag ich ihn am liebsten, denn da kann ich ihn in Ruhe und weg vom Alltagsstreß geniessen. Jetzt kommt mir ja keiner mit "welcher Streß?". Habt ihr schonmal ein Haus gehütet? Gegen den Postboten verteidigt, den Eismann in die Flucht geschlagen, die neugierige Nachbarin verbellt? Nein? Schön, daß wir mal darüber geredet haben! Zurück zum Strand:
Wenn wir an den Strand gehen, könnte man meinen, wir wollten uns für die nächsten zwei Jahre dort niederlassen!!! Wir brauchen so nötig wie Herpes unbedingt eine Strandmuschel (als Sonnenschutz für den Wichtigsten Vierbeiner), diverse Handtücher (für die Weicheier Herrchen und Frauchen), Verpflegung (ok, genehmigt), Lektüre (damit sie eine Ausrede zum Faulrumliegen haben als Unterhaltung), Wasser (damit ich nach endlosem Salzwassergeschlabber und wieder Rausgewürge was zu trinken habe), Sonnencreme (für Nichtfellträger, schmeckt aber lecker), Sonnenbrillen (wofür hat man Haare vor den Augen?), Kleidung zum Wechseln (falls sie mal versehentlich in den Radius eines sich trockenschüttelnden Hundes kommen, sagen sie), außerdem einen aufblasbaren Ball (daß sie das nicht kapieren, der hält maximal 20 Sekunden), einen Vollgummiball (falls der andere nur 20 Sekunden hält), eine Hundebürste (damit sie mir den schönen Sand rausbürsten können, bevor ich versehentlich das Auto in die Wüste Gobi verwandle) usw.
Unsere Sammlerin Frauchen beschäftigt sich stundenlang mit ödem Muschelsuchen, der Langweiler Herrchen ist am Lesen, nur ich sorge für ein wenig Schwung.
Zuerst muss ich mich ein wenig zieren, bevor ich in Wasser gehe. Ich weiche vor der Brandung zurück und gehe ziemlich zögerlich rein. Wenn ich dann nach einer halben Stunde endlich bis zum Bauch nass bin, erhalte ich von meinen albernen Zweibeinern Standing Ovations. PEINLICH!
Wenn ich dann ganz nass bin, will ich gar nicht mehr raus. Das Meerwasser ist herrlich salzig, es klebt ein wenig und es hat tolle Wellen, die meinen platten, aufblasbaren Ball Richtung Nairobi schwimmen lassen. Wenn ich dann rauskomme, muss ich mich erstmal ganz doll schütteln. Was kann ich denn dafür, dass sich Frauchen ausgerechnet DA hinlegt?
Dann wird sich gewälzt. Im Sand. So richtig!!!! Das Leben kann so schön sein!!!
Warum die Spielverderber Herrchen und Frauchen ausgerechnet dann fahren wollen, verstehe ich nicht.

Freitag, 14. Oktober 2011

Die Sache mit den Schafen

In unserer Wohngemeinschaft gibt es auch zwei Schildkröten. Zwei Mädels! Die sind vielleicht cool. Wenn es richtig warm ist, also an zwei Tagen im Sommer ;-) dürfen die Damen auf meinem Rasen spielen. Und ich passe dann auf, das ihnen nichts passiert. Da kann ich mir den Hütehund so richtig raushängen lassen. Leider scheinen die beiden ein kleines Hörproblem zu haben, denn wenn ich versuche, sie praktischerweise nahe zusammen zu halten, verstehen sie meine unmissverständlichen Aufforderungen nicht. Sie galoppieren grundsätzlich in die entgegengesetzten Richtungen auseinander. Also wirklich! Und schnell sind die!!!! Trotz intensivem Einsatz meiner genau im richtigen Moment gebellten Befehle, sich doch nun wirklich endlich umzudrehen und zur krötenmässigen anderen Schwerhörigkeit zurückzudriften, scheint das nicht anzukommen. Ist mir völlig unverständlich! Frauchen sollte die beiden wirklich mal untersuchen lassen. Es muss ein Geburtsfehler bei beiden vorliegen, denn das geht schon von Anfang an so. Warum Frauchen dann eingreift und die Kröten in ihr Außengehege zurücksetzt, verstehe ich nicht. Ich hätte das schon noch geschafft!!! Ich finde wirklich, das ich langsam bereit für eine eigene Schafherde bin. Schließlich bringe ich fast vier Jahre Berufserfahrung im Hüten mit und man wächst mit seinen Aufgaben. Es darf dann ruhig ein schwerhöriges Schaf dabei sein. Mit denen kann ich am besten umgehen....

Footsteps....

Wir Briards sind sehr reinlich. Ausgesprochen reinlich!!! Wir finden es befremdlich, wenn auf dem Wohnzimmerboden überall Fussabdrücke zu sehen sind. Irgendjemand läuft hier mit verschlammten Füssen durchs Haus. Es dürfte doch nicht zu viel verlangt sein, sich die Füsse sauber machen zu lassen zu machen. Gerade bei so einem Wetter kann man doch ein wenig Rücksicht nehmen. Wer putzt das schließlich weg? Hä? Wer? Kaum ist gewischt, läuft wieder jemand durch. Und wo man diese Fußspuren überall findet! Man sollte meinen, wenn man schon dreckige Pfoten Füsse hat, dann rennt man nicht wild in der Gegend rum. Pah, da wird ja wohl keinerlei Rücksicht genommen. Überall sind diese Fußspuren, überall. Klar, irgendjemand macht die dann schon weg. Logisch! Legt euch nur hin und faulenzt! Da chillt arbeitet man den ganzen Tag und wenn man heimkommt? Schmutz, überall! Naja, dann werd ich halt mal wieder..... oooops, Moment mal, die Fußabdrücke sind ja von mir....

Von der Schlechtigkeit der Welt

Ja, die Welt ist grausam, ungerecht, böse, gemein, unfair, fies, hinterhältig, egoistisch und schlecht. Da freut man sich nach einem ausgiebigen Schläfchen auf sein wohlverdientes Frühstück und dann das!!!! Die an frühzeitiger Demenz leidende Frauchen hat vergessen mein Frühstück am Abend vorher aus dem Gefrierschrank zu nehmen.
Ich werde nämlich besonders ausgeklügelt ernährt. Man nennt das Barfen. Oder besser gesagt Halbbarfen. Morgens gibt es NORMALERWEISE schmackhaftes, rohes Fleisch und Abends bekomme ich leckeres Dosenfutter mit extra für mich gekochten Beilagen.
Hm, normalerweise!!!!!
Als Frauchen mich erwartungsvoll vor meiner LEEREN Futterschüssel sitzen sah, sagte sie nur: "oooops". Als ob "oooops" eine ausreichende Erklärung für ihr unentschuldbares Vergessen meiner, für mich lebensnotwendigen, Energieversorgung wäre. Oooops, sagt sie nur!
Da ließ ich auch nicht mit mir verhandeln, als sie mir dann die Abendration in die Schüssel füllte. Nein, da habe ich auch meinen Stolz. Wenn man mich so einfach vergisst, dann kann ich stur sein. Ich bin normalerweise der nachgiebigste und verträglichste Vertreter meiner Rasse, aber da verstehe ich keinen Spaß. Frauchen hat versucht sich einzuschleimen mir einen  Keks angeboten, den ich dann aber verächtlich auf den Boden gespuckt habe. Pah, so einfach bin ich nicht zu haben, ich bin nicht bestechlich, da habe ich meine Prinzipien. Schwer seufzend und mit (mehrfach geübtem) theatralischem Gesichtsausdruck legte ich mich auf meine Hundedecke und tat so, als würde ich vor Entkräftung einschlafen.
Unsensibel wie sie ist, fuhr Frauchen, ohne mich weiter zu beachten, zum Hundefutterverdienen. Pffffff.
Als sie endlich weg war habe ich erstmal ausgiebig Brotzeit gemacht und mir dann auch den Keks schmecken lassen.

Donnerstag, 13. Oktober 2011

Jobs for Dogs



Ein harter Job, aber einer muß ihn ja machen
Frauchen hat sich dahingehend geäußert, dass sie mir einen Job besorgen wird, weil sie auch mal ausschlafen und den ganzen Tag rumfaulenzen will. Ausschlafen und Faulenzen wie wer? Hä? Da muss sie mich mit irgendjemanden verwechseln, da ich den ganzen Tag schwer beschäftigt (Haus hüten) und Abends rechtschaffen unausgelastet (Tobezeit jippieh) bin. Aber wenn ich schon einen Zweitjob bekommen soll, dann könnte ich mir da schon so das eine oder andere vorstellen:
Ich bin der weltbeste Schildkrötenbewacher, hochqualifizierter Fussbodenverschönerer, Pakethaltbarkeitsprüfmeister mit Auspacklizenz, einer der zuverlässigsten Teppichplattlieger, ein ganz besonders ausgebuffter Plüschspielsachenhaltbarkeitstester, außerdem der mit den feinsten Geschmacksknospen ausgestattete Hundekeksabschmecker, ein kreativer Wandgestalter (ist euch schon mal aufgefallen, das sich an Wänden, vor denen ich liege, irgendwann wunderschöne Muster bilden? Leider hat Frauchen Wandfarbe mit Silikon und vernichtet beim Abwischen die Kunstwerke!!!), ich kann auch kleinste Globuli aus dem Nassfutter aussortieren und nach Größe sortiert im Futternapf anrichten.
Stellenangebote mit Gehaltsvorschlägen bitte an meine Mailadresse!!!!

Mittwoch, 12. Oktober 2011

Die Sache mit dem Bart

Die Briardzierde mit Schneedeko


Wir Fellträger aus der Riege der Briards schmücken uns mit einer besonderen Zierde: unserem Bart. Dieser ist sehr praktisch. Beispielsweise sammeln sich darin diverse Reste von Mahlzeiten, allerhand interessante Sachen, die auf Waldböden vorkommen, es bilden sich Dreadlocks beim Kauen von Rinderhautknochen, er eignet sich als Staubwedel und als Schneefräse, man kann ihn an der frischgewaschenen Hose von Herrchen sauberrubbeln und er ist Hauptakteur für ein besonderes Ritual:
Der Wasseraufnahme!!!!! Wenn wir Briards trinken, hört und sieht man das. Wir halten nichts von vorsichtigem Aufschlecken der Flüssigkeit. Wir schlabbern, aber so richtig männermässig!!! Meistens wartet dann einer meiner Zweibeiner mit einem Handtuch brav ab, bis die Sauerei das Trinken beendet ist und fängt mich schon beim Umwenden ab. Ich warte dann stoisch gelassen, bis die Demütigung vorbei ist und lasse mir den Bart trocken legen. Der so zufrieden gestellte Zweibeiner trollt sich dann und ich verspüre komischerweise genau dann das unbändige Verlangen nochmal zu trinken. Gehetzt spurtet der zum trockenwedeln abgestellte Mensch hinter mich und fängt hektisch an, mich nochmals abzutrocknen. Ich brav wartend, Familienmitglied zufrieden und wieder Richtung Couch dackelnd. Da merke ich plötzlich, wie mich wieder der unwiederstehliche Drang nach Flüssigkeitsaufnahme überfällt. Was soll ich machen? Ich saue wieder rum trinke wieder. Mit Panik im Blick und das Handtuch umklammernd, steht hinter mir zitternd mein Lakai mein Dosenöffner und wedelt mit dem tropfnassen Lappen. Spätestens, wenn ich dann zum vierten Mal trinke, geben sie auf. Na also, geht doch ;-)

Dienstag, 11. Oktober 2011

Geschenke für meine Lieben

Geschenke sammeln......
Ich bin ja sehr großzügig mit Geschenken. Ich verschenke alles, was in meinem Fell so hängen bleibt. Natürlich helfe ich auch ab und zu nach: Stöckchen, kleinere Äste, Sträucher, Blätter, gerne auch Tannennadeln, Grassamen von Wildgräsern, Kletten in allen Größen, Algen aus dem Teich, Sandkörner, Löwenzahnsamen, Stroh und Heu vom Feld, Schneekugeln usw. wird alles gerne genommen.
Nur das Geschenkpapier fehlt noch....
Natürlich nicht alles auf einmal. Nein, um es spannend zu machen, bringe ich jedesmal was anderes mit nach Hause. Ich verteile es dann gleichmässig in der Wohnung, falls ich nicht an der Haustüre abgefangen und einer peinlichen Durchsuchung unterzogen werde. Meine Menschen sind aber auch sowas von neugierig, da wird oft schon mit Handtüchern und einem Eimer Wasser gewartet, damit ihnen ja nichts entgeht.
Wenn ich besonders fleissig war, kriegen sie nicht alles auf einmal raus. Dann verteile ich es großzügig in der Wohnung. Da haben sie den ganzen Tag noch was davon. Nervig finde ich allerdings, daß sie mich beim Chillen stören, wenn sie meine großzügigen Gaben mit dem Staubsauger aufsammeln. DAS könnten sie wirklich etwas leiser machen. Eine Rücksichtslosigkeit ist das hier....

Oktoberblues

Es ist alles soooo öde.....
Ich bin sooooo deprimiert. Deprimiert ist eigentlich gar kein ausreichender Ausdruck für das was ich bin. Ich bin schweeeeermütig und traurig, lustlos, müde, schläfrig, ohne Antrieb, faul und schlapp und briardmässig unausgeschlafen!!!!!
Letzte Woche lag ich noch am Gardasee, hielt meinen durchtrainierten Briardbauch in die mediterrane Sonne und schnäbelte mit den Gardaseeschwänen um die Wette. Und jetzt DAS!!!!! Es regnet!!!! Es nieselt so richtig fies. Ich hab ja nichts gegen Nässe. Vor allem nichts gegen Nässe, die von UNTEN kommt, wie Pfützen, Seen, Teiche und das Meer, aber Nässe von oben geht gar nicht!!!!
Diese fiese Nässe schmuggelt sich durch die kleinsten Lücken in meinem Wuschelfell und geht bis auf die Haut, iiiiiiiiiiiiih! Frauchen wollte heute morgen bei DEM Wetter tatsächlich Gassi gehen und stand mit der Leine vor meinem kuschelig warmen Körbchen. Ungehalten öffnete ich erst ein Auge, dann langsam das zweite. Und drehte mich zur anderen Seite.
Menschen sind manchmal so was von begriffstutzig. Sie beharrte tatsächlich drauf, dass ich mein königliches Lager verließ und mit ihr in die grausame, kalte Welt hinausging. „Faule Kartoffel“ und „Weichei“ nannte sie mich doch tatsächlich. Ich schleppte mich missmutig durch den Regen. Wisst ihr eigentlich, dass Briards nur müssen, wenn sie das wirklich wollen? Bei Regen muss ich nicht. Ich habe meinen Körper unter Kontrolle. Wenn ich aber müssen will, dann kann ich auch ganz schön penetrant sein. Meist will ich müssen, wenn die Dosenöffner sich gerade ein Gläschen Wein aufgemacht haben und die Füße hochlegen. Schön ist es auch zu müssen, wenn sie gerade ein spannendes Buch lesen und mir tierisch langweilig ist. Meist muss ich dann erst so spät, dass ich ein Stündchen spazierengehen rausschinden kann. Herrlich diese Körperbeherrschung!!!
Wenn´s denn sein muss....
Sie hatte trotzdem kein Einsehen und so tat ich ihr den Gefallen und musste halt. Aber zum Glück durfte sie dann arbeiten gehen und ließ mich in Ruhe diesen ekligen, kalten Tag verschlafen. Es hätte nur noch gefehlt, dass sie auf die ätzende super Idee gekommen wäre, mich mit zur Arbeit zu nehmen.


So Welt, jetzt werde ich den Schlaf des Stinkfaulen Gerechten schlafen und von warmen Gardaseesommern und schönen Sommerwiesen träumen und warten, bis Frauchen Futti spendiert, wenn sie genügend Geld für mein Hundefutter verdient hat. Und der Regen bleibt draußen, denn ich muss nicht….

Montag, 10. Oktober 2011

Wellness for Dogs


Wir haben ja, im Gegensatz zu den Weicheiern Zweibeinern gleich vier Füsse, die ausgiebigst benetzt werden müssen. Sie tragen ja uns und unsere Verantwortung für die Menschen, die wir behüten, den lieben langen Tag. Deshalb haben sie auch so dicke gepolsterte Sohlen mit feinen Krallen dran. Es ist ein sehr schönes Gefühl zuerst mit High-Speed einen Waldweg entlangzulaufen und sich dann mit Karacho in eine schlammige, matschige, am besten noch nach Moder riechende Pfütze zu stürzen. Herrchen schüttelt dann resigniert den Kopf und seufzt irgendwas von "Kneippen zu wörtlich genommen" oder so. Schön ist es auch, eine überschwemmte Wiese entlangzulaufen, das hat den herrlichen Nebeneffekt, dass das restliche Fell auch gleich gepflegt wird. Außerdem überdeckt der Wohlgeruch des vergammelnden Grases im Überschwemmungsparadies, den widerlichen Geruch von Frauchens neuen Hundeshampoo, das sie am Tag vorher an mir ausprobiert hat. Das ist Wellness for Dogs!!!! Besonders schön ist es, wenn das abgestorbene Gras in meinem Fell hängen bleibt. Da fühle ich mich richtig schick.
Letztens waren Frauchen und ich mit ihrer Freundin und meiner Lieblingsblondine Kira (ein Traum von einem Labradormädchen) im Wald spazieren. Es hatte zum Glück den ganzen Tag schon geregnet. Die Zweibeiner waren besonders nett zu uns und haben uns einen tollen Wellnessparcour ausgesucht.Der Waldweg war zunächst echt langweilig, nur Schotterweg. Glücklicherweise änderte sich das nach einem Kilometer. Nach einer Kurve dann wurde es endlich hundemässig. Eine Baustelle, genauer, eine riesige Strassenbaustelle kam in Sicht. Kira und ich stellten vorsichtshalber unsere Hörzentren auf "Befehlsignoriermodus" um, und flitzten los ins Paradies. Es gab wunderschöne, mit braunem Matsch gefüllte Baggerlöcher, riesige Kieshaufen, die klumpige Kieshäufchen im Fell verteilten, Radladerspuren mit Schlamm, Walderde mit Kiefernadeln und einen nur für uns gebauten Löschteich, in dem man schwimmen konnte. Wir wälzten uns erst in den Radladerspuren, das massiert so schön und verteilt den Schlamm am gleichmässigsten. Danach mussten wir unbedingt in die Baggerlöcher, denn da war hellbrauner Schlicker drin. Das ist gut für die Zehen und Nägel. Anschließend jagten wir uns über die Kieshügel und schubberten uns noch ein wenig am Waldboden. So schön kann die Welt sein. Vollends zufrieden und glücklich schlenderten wir zu unseren Dosenöffnern zurück. Die standen völlig regungslos da, schauten sich an, schauten uns an, wieder sich. Kira und ich tauschten verständnislose Blicke. Was hatten die nur? Frauchen gab komische Laute von sich, so ein Glucksen, ihre Freundin fing auch an und plötzlich kicherten und lachten die Beiden. Ich hörte  was von "sieht aus wie paniert", "nie mehr einen langhaarigen Hund", "nur noch mit Leine" und "hätte ein Wildschwein werden sollen" und so. Keine Ahnung, wen die meinten. Als sie sich wieder gefangen hatten, schickten sie uns in den Löschteich. Na also, geht doch ;-)

Darf ich mich vorstellen?



Mein Name ist: Ulysses Phoebus. Da sich das kein Schwein Mensch merken kann, nennen sie mich Phoebi oder Wutzi. Ich bevorzuge "seine Gefährlichkeit" (wenn ich andere männliche Caniden treffe) oder "che Bello" (im Italienurlaub) oder "Schnuckelwutz" (da gibts dann immer Hundekekse), gerne auch "Phoebs" (so nennt mich Herrchen, wenn wir Gassi gehen und er das Halsband schon in der Hand hat).
Ich bin ein Briard. "Ein Was?" wirst du fragen. Ja, ein Briard.
Das ist eine Hunderasse, genauer gesagt eine Französische.
Uns gibt es in zwei Farben: fauve (ein schönes Zimtbraun) und schwarz (noch viel schöner als zimtbraun) und gelegentlich gibt es noch graue Vertreter. Ich gehöre zur schwarzen (welche Überraschung) Fraktion. Ich bin ziemlich stattlich, wir werden ja nach Schulterhöhe gemessen. Da bringe ich stolze 70 cm aufs Maßband. Aber die wahre Größe eines Mannes misst man nicht in Zentimetern!!! Unser Fell ist ziemlich lang und sehr praktisch. Es verfangen sich viele interessante Sachen drin. Da hat man auch nach dem Spaziergang was davon. Vor allem der Zweibeiner, ich nenne sie liebevoll "Frauchen", findet das immer spannend. Frauchen möchte nämlich nicht auf der Couch liegen, sie räumt viel lieber meine "Geschenke" aus dem Wald mit dem Besen weg. Warum sie dabei immer von "stinkenden Tölen, kurzscheren und Waschanlagen für Hunde" philosophiert, weiß ich auch nicht. Dann gibt es noch Herrchen, der wohnt auch bei uns, allerdings nur am Wochenende, weil er während der Woche beim "Hundefutterverdienen" ist, und er das wohl nur 300 km entfernt machen kann. Herrchen sieht alles viel entspannter. Wenn Frauchen mit dem Putzlappen meine Fußabdrücke wegmacht, sagt er nur "solange er Tatzenspuren macht, ist er da!". Geht doch auch so ;-)